2006: Vom Bodensee zum Königssee

Das Logo des gut ausgeschilderten Radweges

Übersicht über den gesamten Streckenverlauf

Karl-Heinz, Winfried, Dieter, Rainer und Olaf am Kochelsee

  Die Teilnehmer:
  Karl-Heinz Bühler,
Winfried Schmid, Dieter 
  Fahrion, Rainer Booz und Olaf Escher


Quer durch das bayerische Voralpenland von Lindau am Bodensee zum Königssee bei Berchtesgaden :
(vom 23. Juli bis 27. Juli 2006)

Auf rund 450 Kilometern führt der anspruchsvolle Bodensee-Königssee-Radweg über mehr als 3.500 Höhenmeter durch die schönsten Landschaften Bayerns. Bei bestem Wetter konnten wir die Vielfalt der schön gelegenen Seen, die hügelige Allgäuer Voralpenlandschaft, das traumhafte Alpenpanorama und die schmucken Städte bestaunen. Von Denkendorf aus ging es in diesem Jahr an den Königssee, am Fuß des Watzmannes, dem Ruf des "Schicksalsberges" folgend.


Die einzelnen Etappen:

1.Tag: Lindau (Bodensee) - Immenstadt
2.Tag: Immenstadt - Bad Kohlgrub
3.Tag: Bad Kohlgrub - Schliersee
4.Tag: Schliersee - Oberteisendorf
5.Tag: Oberteisendorf - Berchtesgaden (Königssee)


Lindau (Bodensee) - Immenstadt (75 km / 870 Höhenmeter)


Die Anreise an das Schwäbische Meer - der Bodensee - erfolgt am Morgen mit der Bahn von Plochingen nach Lindau. Dort angekommen beginnt nach einer kurzen Fahrt durch die Inselstadt und einer kleinen Stärkung pünktlich zur Mittagszeit der Start zur Tour. Noch kurz den Sitz der Rucksäcke und Satteltaschen überprüft und die Reise entlang des hervorragend ausgeschilderten Radweges geht los.

Schnell geht es aus der Stadt hinaus, mitten hinein in die saftig grüne Hügellandschaft des Allgäus in Richtung Isny. Die gut ausgebauten Radwege, abseits von Hauptverkehrsstraßen, führen uns schnell zu knackigen Anstiegen und kurzen Abfahrten von denen ein Großteil dieser Strecke geprägt ist.
Das ständige Auf und Ab bei hochsommerlichen Temperaturen macht dem Einen und Anderen schnell deutlich, dass ein paar Trainingskilometer mehr, die Strampelei schon etwas erleichtert hätten. Die zahlreichen Rindviecher am Wegesrand, die unsere Anstrengungen mit scheinbar mitleidigen Blicken begutachten, lassen sich von uns schnaufenden und schwitzenden Radlern jedoch nicht aus der Ruhe bringen.

In der Gegend von Heimerkirch, am Ende einer rasanten Abfahrt beim Schloss Syrgenstein, nach 35 km die erste Panne. Auf einem steilen Schotterweg, bezeichnenderweise kurz vor dem Weiler "Höll", fällt beim Herunterschalten in den kleinen Gang bei Olaf's funkelnagelneuem Rad die Kette vom Ritzel und verhakt sich zwischen Kassette und Speichen. 
Sofort sind einige Speichen verbogen. Das Hinterrad hat einen schlimmen "Achter" und dreht sich nicht mehr. Winfried und Dieter, erfahren in Sachen Qualitätssicherung eines großen schwäbischen Automobilkonzernes und mit dem Beseitigen von Störungen bestens vertraut, analysieren die Lage und machen sich an die Schadensbehebung. 
Dank Winni's Fingerspitzengefühl und Beherrschung des Speichenschlüssels kann das Hinterrad wieder so ausgerichtet werden, dass nach der fast einstündigen Zwangspause die Fahrt gemeinsam fortgesetzt werden kann.

Weiter geht es nun in südlicher Richtung über den höchsten Punkt der heutigen Etappe bei Stiefelshofen mit rd. 700 Höhenmetern. Von dort aus hinunter, am Ortsrand Oberstaufens vorbei, zum Alpsee in Richtung Immenstadt. 
Gegen Abend beginnt in Bühl am Alpsee die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit. Da in einigen Bundesländern gerade Ferienzeit ist und somit Hochbetrieb herrscht, ist für uns 5 Personen kein Zimmer zu bekommen. Es bleibt uns nichts anderes übrig,  als weiter nach Immenstadt zu fahren. Schließlich landen wir dort im Zentrum, direkt am Marktplatz im Hotel "Drei Könige". Ein herzhaftes Abendessen und ein Bummel durch die doch etwas verschlafen wirkende Stadt beenden schließlich den ersten Tag dieser Tour. 

Immenstadt - Bad Kohlgrub (95 km / 1.070 Höhenmeter)



Beim Frühstück mit reichhaltigem Buffet zuerst ein Blick in die Karte um zu sehen, wie der Verlauf der heutigen Tour ist. Die Tourenbuch des Bikeline-Verlages, in der die Strecke hervorragend beschrieben ist, weist eine Menge schwarze Pfeile in der Fahrrichtung auf. Wie wir vom Vortag wissen, bedeutet dies, dass viele Steigungen zu bewältigen sind.

Zunächst geht es über die Iller und dann hinauf nach Rettenberg. Im Getränkelager der dort ansässigen Brauerei werden zuerst einmal die Trinkbeutel und -flaschen mit Apfelschorle gefüllt. Weiter aufwärts, vorbei am Grünten, durch Kranzegg zum Rottachstausee. 

Von der Höhe aus bietet sich ein herrlicher Blick auf den vor dem Allgäuer Panorama idyllisch liegenden See. Nach dem üblichen Fotoshooting und einigen kräftigen Schlucken aus dem Getränkevorrat geht es weiter in Richtung Nesselwang. Kurz vor Oy, bei Haag, ist mit knapp 1.000m der höchste Punkt der Tour erreicht.

Ein Schweizer Radler, gestartet im Appenzeller Land, der ebenfalls mit Sack und Pack unterwegs ist, begleitet uns auf diesem schweißtreibenden Teilstück. Er muss ebenso wie wir in der Morgensonne einige Körner lassen. Von Nesselwang verläuft die Strecke im gewohnten Profil (auf und ab) weiter über den Hopfensee hinunter nach Füssen. 
Trotz der guten Wegbeschilderung passiert es, dass wir bei einer schnellen Abfahrt in Ortschäftchen Zell die Abzweigung zum Hopfensee verpassen. Statt dessen landen wir nach der Bergabfahrt am Weissensee (auch ok), wo am späten Mittag erst einmal eine Pause angesagt ist. Nach einer kleinen Stärkung am Kiosk des Strandbades folgt ein erfrischendes Bad im See und ein kurzes Nickerchen in der Sonne.

Wieder erholt geht es auf der Suche nach einem Supermarkt direkt nach Füssen, um die Gertränkevorräte wieder zu ergänzen. Auf einem schattigen Kiesweg rollt es gut. Plötzlich tut sich eine versteckte Abzweigung zu einem Industriegebiet auf, in dem eine Einkaufsmöglichkeit vermutet wird. 
Für Karl-Heinz kommt der überraschende Halt seiner Vordermänner an dieser Stelle einfach zu überraschend. Ein kurzer Schrei und eine Vollbremsung können nicht verhindern, dass er mit voller Wucht in den extravaganten Gepäckaufbau von Rainers Fahrrad kracht. Nach kurzer Versorgung einer kleinen Blessur und ohne nennenswerten Schaden an den Drahteseln wird schließlich auch der Getränkemarkt erreicht und Saft und Wasser können nachgefüllt werden.
Mit vollen Tanks ausgestattet geht es an das zweite lange Teilstück des Tages, vorbei am Schloss Neuschwanstein, über Schwangau und den Bannwaldsee in Richtung Trauchgau. Hier ist das Gelände über ein längeres Stück eben und bei schnellem Tempo lässt uns der Fahrtwind, unterstützt von einem schattigen Wäldchen, die Hitze etwas vergessen. In Halblech bemerkt Dieter ein kleines Rinnsal an seinem Rucksack. Der Schlauch hat sich am direkt Trinkbeutel gelöst und die kostbare Getränkemischung plätschert in seinen Rucksack. Für ihn heißt es in Trauchgau erst einmal wieder Getränke nachzufüllen.

Während die Strecke bisher fast ausschließlich auf geteerten Radwegen verlief, beginnt nun nach Trauchgau ein Aufstieg, der uns fünf Radler bis Bad Kohlgrub ordentlich zermürbt. 
Auf der Königsstraße (die ihrem Namen keinesfalls Ehre macht!), einer stetig steigenden und nicht enden wollenden Schotterstrecke, geht durch den Wald nochmals hinauf auf eine Höhe von 925m. Die vollbepackten Räder werden auf diesem Rüttelkurs einer harten Belastungsprobe unterzogen. Aber bis zum Abend ist auch dies überstanden und im beschaulichen Bad Kohlgrub im Werdenfelser Land beginnt vor dem Kurhaus die abendliche Zimmersuche.

Schneller als erwartet kommen wir schließlich in der gemütlichen und empfehlenswerten Pension Lengdobler unter. 
Mit der abendlichen "Abschlussbesprechung" bei reichlichem Essen und kühlem Bier klingt der anstrengende Tag beschaulich aus. Dabei wird festgestellt, dass der durchschnittliche Flüssigkeitsverbrauch eines Radlers auf 100km dem Verbrauch eines gehobenen Mittelklassewagens entspricht, der ebenfalls bei rd. 8-10 Litern liegt.

Bad Kohlgrub - Schliersee (102 km / 900 Höhenmeter)


Nach geruhsamer Nacht und einem von Frau Lengdobler mit Liebe zubereitetem Frühstück, beginnt der dritte Tag unserer Radreise entlang des bayerischen Voralpengebietes. Die Morgensonne scheint schon kräftig vom stahlblauen Himmel und wir versuchen durch rechtzeitigen Start noch etwas von der Frische des Morgens mitzubekommen. Doch die Vergesslichkeit von Karl-Heinz verhindert dies: der Fahrradhelm ist weg! Weder im Zimmer, noch in der Werkstatt der Schreinerei, in der die Räder über Nacht eingeschlossen waren, ist das gute Stück zu finden. Der Tipp, beim Fundamt im Rathaus nachzufragen, hilft schließlich weiter. Am Vorabend, beim überstürzten Aufbruch nach der erfolgreichen Zimmerbuchung, muss wohl der Helm in der Hektik liegengeblieben sein. Von dieser Stelle aus ein Dank an den ehrlichen Finder.
Endlich kann die Fahrt durch das Werdenfelser Land losgehen. Begleitet von den Bergen, die sich in den wolkenlosen Himmel recken, geht es flach durch Wiesen und Weiden entlang der Loisach nach Ohlstadt. Der Weg führt uns weiter zum Kochelsee, wo am idyllischen Badestrand die erste Pause eingelegt wird und Rainer gleich ein Morgenbad nimmt. Das nur knapp 10km entfernt liegende Kloster Benediktbeuren wartet bereits auf uns. Die Rast fällt darum etwas kürzer aus. Ein kilometerlanger Kiesweg (von Olaf seit dem Vortag nicht mehr geliebt) leitet uns schließlich zu dem bekannten Kloster, das südlich von München liegt. Nach kurzer Besichtigung der Anlage schließt sich ein zünftiges Weißwurstfrühstück im Biergarten der Klosterschänke an.
Frisch motiviert und guter Laune geht es danach weiter durch die typische bayerische Landschaft nach Bad Tölz. Um nicht dem eigentlichen Radweg folgen zu müssen, der kurz vor Bad Tölz einer stark befahrenen Straße entlang führt, entscheiden wir uns für die in der Wegbeschreibung empfohlene Alternativstrecke. Wir wollen nicht auf die lieb gewonnenen ruhigen Radwege verzichten. In diesem Fall müssen wir allerdings einzige zusätzliche Höhenmeter in Kauf nehmen, die in der Hitze des Mittages besonders schwer fallen. Inzwischen sind an den Rädern von Olaf und Karl-Heinz kleine Mängel zu sehen. Durch die Schotterstrecke des Vortages zeigen sich Verschleißerscheinungen an den Hinterrädern. 
Die Felgen beginnen zu eiern. In den Hoffnung, dass die fahrbaren Untersätze durchhalten, geht es in das traumhafte Städtchen Bad Tölz. Entlang der Isar, deren Kiesbänke viele Sonnenhungrige zum verweilen einladen, durch die Innenstadt, die auf einem Hügel liegt und die mit ihren Gebäuden und engen Gassen teilweise mediterranes Flair verbreitet, fahren wir ohne Stop weiter in Richtung Tegernsee.
Doch bevor Gmund am Tegernsee endlich erreicht wird, verlangt uns die Stecke nochmals einiges ab. Über rund 10km Kies und Schotter steigt der Radweg ständig an. Zwar verläuft der Weg größtenteils im schattigen Wald, aufgrund des Untergrundes ist das Vorwärtskommen aber recht mühsam. Zu guter Letzt  zwingt ein steiler Anstieg kurz zum Absteigen und Schieben. 
In dem Glauben, nun die höchste Stelle des Bergrückens, der Bad Tölz vom Tegernsee trennt, erreicht zu haben, klärt uns ein ortskundiger Radler auf, dass uns noch ein 17%-iger Anstieg zu einem Golfplatz erwartet. Also weiter im Tritt und als wir schließlich oben in der Golfanlage ankommen, scheint es uns so, als ob wir den höchstgelegenen Golfplatz Europas erreicht haben. Belohnt werden wir mit einer längeren Abfahrt, die uns zum Schluss einen herrlichen Blick auf den Tegernsee bietet. 

Die Schönheit des Sees müssen wir jedoch mit vielen Ausflüglern und Sommergästen teilen und reihen uns in Gmund in den dichten Verkehr ein. 
Schnell ist der Weg zum Strandbad gefunden und die Erfrischung im See und im Biergarten kommt nach der Anstrengung gerade recht. So gern wir den Rest des Tages in dieser Ecke verbracht hätten, so ist nach einer knappen Stunde wieder der Aufbruch angesagt um das Ziel der heutigen Etappe zur ereichen: der Schliersee. In der Ortsmitte von Gmund geht es sogleich einen "Kniepass" hoch und schon brennen die Oberschenkel wieder. Den Tegernsee im Rücken überwinden wir den letzten Berg des Tages, fahren hinunter nach Hausham und von dort die letzten Kilometer bis nach Schliersee.
Inzwischen Abend geworden, erwartet Olaf am Ortseingang eine angenehme Überraschung: das Schliersee-Radhaus! Obwohl er eigentlich schon Feierabend hat, ist der freundliche Inhaber (Karl Hiermeyer) noch bereit, sich Olaf's Fahrrad anzusehen und einen Service durchzuführen. Höchste Zeit, wie sich schnell herausstellt. Durch den Schaden vom ersten Tag haben die Speichen und die Schaltung stark gelitten. Professionell wird das Rad wieder auf Vordermann gebracht - und dies zum sensationellen Preis von 10,- € (da schimpfe noch jemand auf die Servicewüste Deutschland)! 

Während das Rad verarztet wird, machen sich die anderen Vier auf, um ein Quartier für die Nacht zu finden - gar nicht so einfach in der Ferienzeit. 
Eine freundliche Dame des Verkehrsamtes, das zu dieser Tageszeit längst geschlossenen hat, ist die gerade mit dem Gießen der Pflanzen vor dem Gebäude beschäftigt. Obwohl auch sie schon Feierabend hat, hilft sie uns weiter und verschafft uns nach längeren Telefonaten doch noch ein Quartier.

Schliersee - Oberteisendorf  (118 km / 680 Höhenmeter)


Gleich nach dem Frühstück lässt Karl-Heinz in der Radwerkstatt sein Hinterrad in Ordnung bringen. Auch hier ein flotter und kompetenter Service und ohne Verzögerung für die Gruppe geht es auf die nächste Etappe. Zunächst entlang des Schliersees in Richtung Inntal und Chiemgau. Die Tour beginnt auf einem schattigen Kiesweg und führt bald schon wieder durch welliges Gelände, erfreulicherweise jedoch auf asphaltierten Wegen, was eine zügige Fahrt ermöglicht. Nach dem Wetterbericht soll es der heißeste Tag der Tour werden. So versuchen wir schnell voranzukommen und die Räder laufen zu lassen so gut es geht. Dies hat zur Folge, dass wir auf einer Abfahrt im Rausch der Geschwindigkeit die Beschilderung nicht beachten und anstatt in Richtung Bad Feilnbach abzubiegen, die Strasse nach Au hinunter düsen. 
Ein kleiner Umweg zwar, aber dafür ist uns auch ein Stück Kiesweg erspart geblieben.
Anschließend geht es durch das flache Inntal in Richtung Raubling. Die komfortabel zu fahrende Strecke lässt immer wieder einen Blick auf die rechter Hand liegenden Berge zu. Frasdorf erreichen wir über eine ehemalige Bahnlinie, die zu einem schönen, gerade verlaufenden Radweg ausgebaut ist und mit leichter Steigung parallel zur A8 München-Salzburg verläuft. Inzwischen ist Mittagszeit und die Sonne brennt kräftig vom Himmel. 

In Bernau am Chiemsee dann nach rd. 70km Fahrt die "heiß" ersehnte Mittagsrast in einer Gaststätte. Hier beenden Winfried, der sich auf den ersten Geburtstag seiner Tochter freut, und Rainer, der ebenfalls zu Hause erwartet wird, die Tour und lassen sich abholen - schade!
Für Dieter, Olaf und Karl-Heinz geht danach die Fahrt weiter in Richtung Traunstein. 50km liegen noch vor uns und in erbarmungsloser Hitze von 39 Grad geht es zunächst nach Grassau und Bergen.
 Im weiteren Verlauf, kurz vor Siegsdorf, noch ein Anstieg in der sengenden Sonne. Oben auf der Kuppe taucht dann aus dem Wald die Produktionsstätte für das Adelholzener Mineralwasser auf. Mit sehnsüchtigen Blicken beim Gedanken an die vielen Kubikmeter kühlen Wassers fahren wir weiter über Siegsdorf der Traun entlang. Deren Kiesbänken und klarem Wasser können wir nicht lange widerstehen und legen eine Pause ein, um ein erfrischendes Bad im Fluss zu nehmen. 
Gut erholt und mit neuen Lebensgeistern ausgestattet geht die Fahrt nach Traunstein und in der milden Abendsonne weiter über die nächsten Hügel nach Oberteisendorf. Am einladenden Biergarten vom "Hofwirt" kommen wir schließlich nicht vorbei und genehmigen uns eine kühle Erfrischung. Als wir dann noch die leckeren Speisen entdecken, die hier serviert werden, beschließen wir spontan die heutige Etappe hier zu beenden und uns die restlichen zwei Kilometer bis Teisendorf zu schenken. Der freundliche Kellner organisiert sogar noch Zimmer für uns. Im Gästehaus einer freundlichen älteren Dame sind wir gut untergebracht. Allerdings scheint sie mit radelnden Schwaben in der Vergangenheit nicht die besten Erfahrungen gemacht zu haben, denn die Übernachtung erfolgt nur gegen Vorkasse.

Oberteisendorf - Königssee  (56 km / 450 Höhenmeter)

Etwas früher als die Tage zuvor steigen wir aus Bett um sicher zu sein, dass wir um die Mittagszeit das Ziel der diesjährigen Tour, den Königssee, erreichen. Frau Berger, die Gastgeberin, freut sich noch über unseren Eintrag ins Gästebuch und macht mit Ihrem Fotoapparat extra noch ein Bild um es dort einzukleben. 

Die Fahrt geht hinunter nach Teisendorf und anschließend durch kleine Ortschaften, die inmitten grüner Wiesen des Berchtesgadener Landes liegen, nach Piding. Von dort aus weiter in einem schattigen Wäldchen entlang der Saalach nach Bad Reichenhall. 
An einer langsam zu fahrenden Engstelle beim queren des Flusses bekommt Olaf seine Füße nicht rechtzeitig aus den Klickpedalen und kippt zur Seite. Ein stabiles Brett, das als Geländer dient, verhindert seinen Sturz die Böschung hinab.

Nach Bayerisch Gmain geht es den letzten größeren Anstieg hoch nach Bischofswiesen. Entlang der Straße fahren wir die nächsten 5 km bis Berchtesgaden. Verwöhnt von den ruhigen Radwegen der vergangenen Tage, sind wir den dichten Verkehr in der Stadt nicht mehr gewohnt und verlassen Berchtesgaden auf schnellstem Wege. Nach weiteren 5 km Fahrt auf Wanderwegen erwartet uns schließlich schlag zwölf Uhr der Königssee am Fuße des Watzmannes. 
Froh nach zwischendurch doch anstrengender Tour das Ziel erreicht zu haben, lassen wir bei einem kühlen Weißbier genussvoll die Blicke über den See und die herrliche Bergwelt schweifen. Zum Abschluss noch ein obligatorisches Bad im See und zurück geht es zum Bahnhof in Berchtesgaden, von wo aus wir die Rückreise ins Schwabenland mit dem Zug antreten.

Die 5-tägige Fahrt vom Bodensee zum Königssee war eine Tour, die uns einiges an Schweiß und Mühen abverlangt hat. Dafür haben uns aber die herrlichen Landschaften, die netten Leute und der Himmel, der sich stets in den bayerischen Landesfarben präsentiert hat, mehr als entschädigt.
Um immer wieder neue Kräfte zu sammeln, haben sich auch die landesüblichen Speisen und Getränke als hilfreich erwiesen  ;-))

Ein herzliches Dankeschön an
den Verlag Esterbauer GmbH,
der es gestattet hat, Auszüge aus dem Buch "bikeline Radtourenbuch            Bodensee-Königssee-Radweg" zu veröffentlichen (Höhenprofile) - ein sehr empfehlenswertes Werk!
den Tourismusverband München-Oberbayern, der es ebenfalls gestattet hat, Auszüge aus seinem Flyer zum Bodensee-Königssee-Radweg zu veröffentlichen (Streckenskizzen)